„Blickfang“-Projekt bringt Kinderkunst ins Krankenhaus

36 Kinder vom Kinderhaus der Dompfarrei in Eichstätt besuchten den Klinikstandort Eichstätt. Im Rahmen des Nachbarschaftsprojekts „Blickfang“ überreichten sie selbst gemalte Bilder für die Patienten der Akutgeriatrie. Das ist kein einmaliges, sondern der Start eines längerfristigen Projekts. Ganz nach dem Motto: Jung trifft Alt – ein wertvolles Erlebnis für beide Seiten.

Kreativität, Freude und eine lebensnahe Erfahrung ermöglichen: darum geht es bei dem Projekt „Blickfang“. Es handelt sich um ein Nachbarschaftsprojekt, bei dem 36 Kinder von dem Kinderhaus der Dompfarrei den Senioren auf der Akutgeriatrie eine Freude machen. Nicht einmalig, sondern langfristig. Ab sofort statten die Kindergartenkinder dem Klinikstandort alle drei Monate einen Besuch ab, um neu gemalte Bilder zu überreichen. Aber wer kam auf die Idee?

Sonja Amler, Stationsleitung der Akutgeriatrie am Standort Eichstätt, klärt auf: „Ich habe selbst zwei Kinder, die in das Kinderhaus der Dompfarrei gehen. Ich nutzte die Gelegenheit, um vor Ort den Kindern etwas über die Arbeit mit den älteren Patienten zu erzählen.“ Die Kleinen zeigten sich begeistert, worauf aufbauend die Idee des Nachbarschaftsprojekts entstand.  

Die Idee: Bilder malen, um diese auf dem Flur der Station aufzuhängen. „Die Kinder können das malen, was ihnen gerade einfällt. Uns ist es wichtig, die Kinder in ihrer Kreativität laufen zu lassen“, erzählt Carmen Thellmann-Ruggiero, Leitung von dem Kinderhaus der Dompfarrei und holt weiter aus. „Kreativität ist eine Antriebskraft, mit der sich Emotionen und verschiedene Aspekte darstellen lassen.“

Außerdem gehe es darum, die Patienten teilweise auf ihrem Weg zu begleiten und den „Jetzt-Moment“ zu genießen. Ferner solle den Kids eine lebensnahe Erfahrung ermöglicht werden. Den Kindern hat es zumindest viel Spaß bereitet, die Kunstwerke zu malen.

„Ich habe ein schwarzes Eichhörnchen gemalt, weil ich so eins davor gesehen habe“, erzählt Benedikt. Carl ergänzt: „Ich habe meine Familie gezeichnet. Ich finde es toll, den vielen Omas und Opas auf der Station eine Freude zu machen.“ Das Besondere ist, dass sich in jedem Rahmen zwei unterschiedliche Bilder befinden. Nach gut einem Monat werden die Bilder von der Stationsleitung gewechselt, sodass auch die anderen Bilder sichtbar werden.

„Die Bilder bringen viel Freude und Farbe in den bisher schlichten Flur. Mehrmals täglich mobilisieren wir unsere Patienten auf den Gang – dabei können die Bilder ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, so Katharina Seidl-Schulz, ebenfalls Stationsleitung der Akutgeriatrie.

Und weiter: „Wir sind richtig begeistert von den verschiedenen Kunstwerken. Es ist herzerwärmend, wie begeistert die Kinder waren, sie zu malen und uns überreichen zu können. Die Aktion stellt sowohl für Jung und für Alt eine Bereicherung und ein schönes Erlebnis dar.“

Das nächste Mal ist der Kindergarten Anfang August am Standort Eichstätt zu Besuch, um die neu gemalten Bilder zu überreichen. Dann dürfen die Kinder auch selbst auf die Station, um die Bilder selbst mit aufzuhängen.

(Fotocredit: Katharina Fleischmann/ Tom Zinram)