Übergewichtigkeit und Adipositas begünstigen die Entwicklung verschiedener Erkrankungen und führen zu einer geringeren Lebenserwartung. Wir behandeln in unserem Adipositaszentrum Erwachsene mit Übergewichtigkeit. Wir helfen diesen Patienten mit Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie, ihren Lebensstil zu verändern und damit ihr Gewicht zu reduzieren, und bieten die chirurgische Verkleinerung des Magens an.
Unsere Leistungen
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Nicht-operative Behandlung
Laut der medizinischen S3-Leitlinien müssen sich Patienten mit einer Adipositas 2. Grades (35 - 40 kg/m²) mit Nebenerkrankungen und Adipositas 3. Grades (40 - 50 kg/m²) einem strukturierten multimodalen, konservativen Therapiekonzept (MMK) über mindestens 6 Monate unterziehen.
Die nicht-operative Behandlung fußt auf mehrere Therapiesäulen:
- qualifizierte Ernährungstherapie (über mind. 6 Monate)
- strukturierte Bewegungstherapie (2-3 Stunden pro Woche über mind. 6 Monate)
- Verhaltenstherapie bei Vorliegen höhergradiger Essstörungen
- je nach Ursache ggf. auch eine internistische Therapie bei z.B. hormonellen Erkrankungen
- endoskopische Therapie (z.B. Magenballon)
Wenn dadurch keine relevante Gewichtsabnahme erzielt wird oder eine Komponente nicht durchführbar ist, zum Beispiel Sport, besteht bei einem BMI von über 50 kg/m² eine "Ultima Ratio-Situation". Das heißt, hier ist die operative Behandlung zu empfehlen. Eine Adipositas Grad I und II (ohne Begleiterkrankungen) wird in der Regel nicht operativ behandelt.
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Vorbereitung auf die OP
- Abklärung, ob hormonelle Ursachen für die bestehende Adipositas ursächlich sind:
Blutbestimmung folgender Parameter: morgendlicher Cortisolspiegel, ACTH, TSH, fT3, fT4, HbA1c. Bei unklaren Befunden muss eine weiterführende Diagnostik bei einem Endokrinologen erfolgen. - Ernährungsberatungen durch eine staatlich anerkannte Diätassistent*in oder Ökotropholog*in
bei BMI unter 50 kg/m² je 1 Termin pro Monat, insgesamt 6 Therapiestunden
bei BMI über 50 kg/m² mindestens 2 Termine pro Monat - schriftliche Beurteilung durch einen sog. Mental health Professional (Psychiater oder Psychosomatiker oder Psychologe), ob eine behandlungsbedürftige Essstörung vorliegt. Falls eine solche vorliegt, muss eine Verhaltenstherapie durchgeführt werden. Des Weiteren muss ein Mental Health Professional einschätzen, ob eine ausreichende Compliance (Mitarbeit) oder psychische Stabilität vorliegt.
- Führen eines ausführlichen Esstagebuches über 14 Tage vor Beginn einer Ernährungsberatung und 14 Tage nach Beendigung der Ernährungsberatung. Dieses dient zur Einschätzung in Bezug auf die Problematik beim Essen (Volumenesser oder sog. Sweet-Eater) sowie zur Umsetzung des Erlernten
- Patienten mit einem BMI unter 50 kg/m² müssen nachweisen, dass sie über mindestens 6 Monate 2 bis 3 Stunden pro Woche sportlich aktiv waren. Diese können in einem Verein ausgeübt werden, aber auch privat. In beiden Varianten ist eine ausführliche Dokumentation erforderlich, am besten mit bestätigender Unterschrift. Auch Schrittzähler-Dokumentationen über eine App am Smartphone sind akzeptiert, wobei hier eine durchschnittliche Schrittzahl von 10.000 Schritte pro Tag über 6 Monate Voraussetzung sind. Reine Anmeldebestätigungen z.B. vom Fitnessstudio werden von den Krankenkassen nicht anerkannt.
- Motivationsschreiben des betroffenen Patienten
- Befunde über Nebenerkrankungen (Herz, Lunge, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Gelenke, Wirbelsäule etc.)
- evtl. Nachweise über durchgeführte Reha-Maßnahmen
- Befürwortungsschreiben vom Hausarzt und/oder mitbehandelnden Fachärzten (z.B. Kardiologe, Diabetologe, Lungenfacharzt, Orthopäde etc.)
- Abklärung, ob hormonelle Ursachen für die bestehende Adipositas ursächlich sind:
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Operative Behandlung
Man kann die operativen Behandlungsmöglichkeiten grob unterteilen in
- Restriktive Verfahren (Verkleinerung des Magenvolumens)
- kombinierte, restriktiv-malabsorptive Verfahren (Verkleinerung des Magenvolumens und Umgehung eines Dünndarmanteiles)
Restriktive Verfahren
- Schlauchmagen-Operation = Magenschlauchbildung = Sleeve resection
- Magenballon (im Rahmen einer Magenspiegelung wird ein Ballon in den Magen eingesetzt, keine Operation)
- Magenband (durch uns nicht empfohlen und daher nicht angeboten)
Kombinierte, restriktiv-malabsorptive Verfahren
- Roux-Y-Magenbypass
- Minibypass = Omega-Loop-Magenbypass = Monobypass
- biliopankreatische Diversion (wird aufgrund der Nebenwirkungen durch uns nicht angeboten)
Weitere, noch nicht etablierte Verfahren werden aufgrund der nicht eindeutigen Studienlagen in unserer Klinik nicht angeboten.
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Team
Team Kösching
Chefärztin
Claudia Plesnar
Fachärztin für Allgemeinchirurgie, Schwerpunktbezeichnung Viszeralchirurgie
Oberarzt
Dr. med. Christian Reetz
Facharzt für Chirurgie
Facharzt für Viszeralchirurgie
Zusatzbezeichnung Ernährungsmedizin (DAEM/DGEM)
Ernährungsberatung
Karin Schwän
Ernährungstherapeutin (B.Sc.)
Diätassistentin
Diät- und Ernährungsberaterin VFED
Zertifikat Ernährungspsychologie (HS Fulda)
Chefärztin
Dr. med. Christine Braun
Fachärztin für Innere Medizin, Schwerpunkt Hämatologie und internistische Onkologie, Leitung Tumorboard
Ernährungsberatung
Christine, Krebs
Dipl. Oectrophologin
QUETHEB- Registrierung (Deutsche Gesellschaft der qualifizierten Ernährungstherapeuten und Ernährungsberater e.V.)
IFT (Institut für Therapieforschung e.V.): Kursleiterzertifikat „Abnehmen – aber mit Vernunft“
ZPP-Kurszertifikat „Abnehmen – mit Esslust statt Diätfrust“
Sprechzeiten & Kontakt
Kontakt
Adipositas-Sprechstunde
Dr. med. Christian Reetz
Tel 08421 / 601-5303
Adipositassprechstunde
Donnerstag, 09.00 - 16.00 Uhr
Fragen zu Therapieoptionen ohne OP
Karin Heilmaier-Schwän
Tel. 08456 / 71-234
Fragen zur Operation
Dr. Christian Reetz
Tel. 08421 / 601-5303
Informationen für Einweiser
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Informationen für Einweiser
Übergewicht kann viele Erkrankungen begünstigen, z.B.
- Diabetes mellitus Typ 2
- Bluthochdruck
- Obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS)
- Koronare Herzerkrankung
- Herzinsuffizienz
- Gelenk- und Rückenprobleme
Wenn Sie Patienten mit einem BMI über 30 kg/m² haben, die bereits mit Folgeerkrankungen zu kämpfen haben, empfehlen Sie gerne unser Adipositaszentrum. In Zusammenarbeit mit der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) können wir vielen Menschen helfen, zu einem gesunden Gewicht zurückzufinden und ihre Prognose für viele Krankheiten zu verbessern.
Fragen zur Operation beantwortet
Dr. Christian Reetz
Chirurg
Klinik Eichstätt und Klinik Kösching
Tel. 08421 / 601-9461
Tel. 08456 / 71-8445Fragen zum Therapieablauf beantwortet
Karin Schwän
Ernährungstherapeutin (B.Sc.)
Klinik Kösching
Tel. 08456 / 71-234